Jahresrückblick 2023: Learning by doing

Dieses Jahr war für mich ein aufregendes Jahr. In mehrerer Hinsicht.
Ein Teil der Aufregung kommt von meinem Schritt in die Sichtbarkeit. Mich zu zeigen, davon zu erzählen was mich bewegt, wie mein Weg bis hier hin war, ist aufregend für mich. Als ich meine erste Über Mich Seite für die Homepage geschrieben habe und kurz davor stand sie zu veröffentlichen, dachte ich: Krass, wie viel ich über mich erzähle! Habe dann tief durchgeatmet und auf veröffentlichen gedrückt. Das schöne Erlebnis hinterher, waren die positiven Rückmeldungen meiner Probeleser. Der Ausspruch: „Ich würde bei dir buchen.“ hat mich sehr gefreut. Gleichzeitig hat es mir gezeigt, dass es Verbindung schafft, wenn wir uns öffnen und zeigen wer wir sind. Auch wenn es das eine oder andere Mal Mut erfordert.

In diesem Jahr hatte ich einige „erste Male“ und ganz viele Entwicklungsschritte. Manche sind mir leicht gefallen, für andere habe ich mehr Energie aufgewendet. Doch das Ergebnis war für mich immer positiv. Es tut sehr gut, mich für diesen Jahresrückblick daran zurückzuerinnern. Mir bewusst zu machen, was ich alles erreicht habe, was von außen nicht immer ersichtlich ist. Die Erfolge zu feiern.

  • Ich möchte mich beruflich verändern. Ich bin auf einem guten Weg. Meine Arbeitszeit als Erzieherin habe ich ein wenig reduziert und die Ausbildung zur Resilienz-Trainerin abgeschlossen.

Am Anfang des Jahres war ich mit ein paar Großprojekten beschäftigt.

  • ich habe meine erste Softshelljacken genäht
  • ein Weekender mit Mattenhalterung ist entstanden
  • und eine Eierwärmer-Großproduktion zu Ostern

Das Allerbeste am Nähen ist für mich, dass ich meine Kleidung auf meine Körpermaße anpassen kann. Im Laufe der Jahre ist das eine oder andere Pölsterchen an meinem Körper dazugekommen. Ich bin keine Frau von der Stange. Stange ist das letzte, was mir bei mir einfallen würde. Eher rundlich, kuschelig. Das selbst nähen gibt mir die Chance, meine Kleidung, genau an meine Kurven anzupassen. Das finde ich einfach großartig. Weil ich mich dann wohler fühle.
Und ist das nicht die Hauptsache? Dass wir uns wohl fühlen?
Da ignoriere ich auch schon mal die Größenangaben auf den Schnittmustern. Denn ich nehme je nach Schnitt bewusst die größeren Größen, weil ich mich in weiteren Teilen besser fühle.

Softshelljacke

Eine neue Softshelljacke wollte ich schön länger haben. Im Frühjahr ging es dann los.
Meine Softshelljacke ist nach dem Schnittmuster von pattydoo entstanden.
Ina hat wunderbare Schnitte. Wenn ich mich recht erinnere, ist mein erstes Kleid nach ihrem Schnittmuster entstanden. In ihren Anleitungen gibt es Körper- und Fertigmaße.
Der Schnitt der Jacke heißt Softshelljacke Susan. Er kann noch mit diversen Add Ons ausgestattet werden. Ich habe meine Jacke mit einer abnehmbaren Kapuze genäht. Auch diese Anleitung war super. Es gibt immer ein Video, in dem du zusammen mit Ina nähen kannst.
Ich bin sehr stolz auf meine Jacke. Und sie passt, dank Schnittanpassung wirklich super.

Die Kapuze meiner Softshelljacke Susan war als erstes fertig.
Mit Rad und neuer Softshelljacke zur Arbeit.
Daumen hoch für mich! Ich bin mal wieder mit dem Rad zur Arbeit gefahren und konnte meine Softshelljacke einweihen.

Weekender

Mein nächstes Großprojekt war der Weekender „Schnabelinabag“.
Erstellt von Roswitha Pax – Schnabelinas Welt. Sie hat diese wundervolle Tasche, mit diversen Ausstattungsmöglichkeiten, gleich in vier Größen rausgebracht. Und es ist kaum zu glauben, aber es ist sogar ein Freebook. Danke Rosi für deine genial Arbeit.
Ich habe die medium Größe genäht. Mit innen Tasche, äußeren Stecktaschen, Zip-it-Seitenteil zur Vergrößerung und einer von mir entwickelten Mattenhalterung. Auf die Mattenhalterung bin ich besonders stolz.
Die Tasche begleitet mich seit dem zu meiner wöchentlichen Fitness Stunde und zu Wochenendtrips. Einfach superpraktisch und mit meinen geliebten Mandalas auch noch wunderschön.

Schnabelinabag in medium
Meine „Schnabelinabag“ in medium. Mit dem super schönen Mandala-Stoff und geplottetem Namaste. Die Lotusblüte hat eine besondere Bedeutung für mich.
Mein ganzer Stolz! Die selbst entworfene Mattenhalterung an der „Schnablinabag“.

Eierwärmer „Kükenbande“

Kurz vor Ostern überkam mich eine großartige Idee: Ich wollte für Familie und Freunde Eierwärmer nähen. Ich sag schon mal so. Manchmal sind Dinge nur in der Vorstellung großartig.
Die bezaubernden Eierwärmer „Kükenbande“ hatte ich schon letztes Jahr bei Colette alias Heidewitzka gefunden. Ich finde sie einfach zauberhaft. Das Schnittmuster gibt es sogar gratis.
Ganze 17 Küken habe ich also kurz vor Ostern genäht.
Erinnerung an mich selbst: Lass solche Massenproduktionen sein.
Zwischendurch hatte das Ganze dann doch meditativen Charakter. 17-mal die gleichen Nähschritte, da kam ein gewisser Flow auf.
Weil ich kein Freund davon bin, mit der Hand anzunähen, habe ich für die Augen mal wieder den Plotter aktiviert. Es ist immer wieder schön, was für Ergebnisse damit erzielt werden können. Vier der kleinen Kerlchen sind bei mir geblieben und erfreuen mich nun am Wochenende, beim Frühstück.

Eierwärmer "Kükenbande" auf meinem Nähtisch
Die Kükenbande, vereint auf meinem Nähtisch.

In diesem Jahr sind insgesamt weniger genähte Teile entstanden. Grund dafür war meine berufliche Neuorientierung.

Ich suchte schon länger nach neuen beruflichen Wegen für mich.
Damit ich wieder zufriedener und glücklicher durch mein Leben gehen kann. Mir war klar, dass ich Vollzeit, als Erzieherin nicht weiterarbeiten kann.
Aber was stattdessen tun?

Während meinen Überlegungen bin ich auf die Internetseite der Bundesagentur für Arbeit gegangen. Die Fragebögen zur beruflichen Weiterentwicklung sind wirklich gut. Mir wurden einige interessante Berufe vorgeschlagen. Natürlich auch der, der Erzieherin. Mir macht es ja einfach Spaß mit kleinen und großen Menschen zu arbeiten.

Ein anderer Vorschlag war der, der Grafikdesignerin. Das beinhaltet ebenfalls Dinge, die mir Freude machen. Ich bin kreativ, lerne gerne Neues und liebe es etwas entstehen zu lassen. Es war so interessant, dass ich mich ernsthaft mit diesem Beruf auseinandergesetzt habe. Allerdings wurde mir schnell klar, dass mir dabei die Sinnhaftigkeit fehlen würde. Das hängt sicherlich stark mit meinen Werten zusammen. Ich bin gerne in einer tiefen Verbindung mit Menschen und möchte einen Beitrag dazu leisten, dass sie positive Veränderungen in ihrem Leben machen können. Das würde mir beim Grafikdesign fehlen.

Also habe ich mich wieder den Menschen zugewandt. Die Persönlichkeitsentwicklung ist schon sehr lange ein Thema, wofür ich brenne. Mich selbst zu hinterfragen, immer besser kennen zu lernen und Verhaltensweisen positiv zu verändern, finde ich super spannend.
Bei der Akademie Gesundes Leben hatte ich schon meine Meditationstrainer Ausbildung gemacht. Das Haus, die Atmosphäre, die kompetenten Trainer haben mir so gut gefallen, dass ich mich dort wieder nach einer passenden Weiterbildung umgesehen habe.

And the winner is …

Kennst du das? Du willst etwas Neues starten. Traust dich aber noch nicht so ganz? So erging es mir, beim Durchstöbern der Angebote. Ich wollte mich schon einer kürzeren, nicht so umfangreichen Weiterbildung zuwenden. Doch dann wurde es doch der Resilienz-Trainer. Und was soll ich sagen? Es war die beste Entscheidung!

In den drei Modulen habe ich genau das Wissen und die Methoden an die Hand bekommen, die ich noch benötigte, um mich auf den Weg zu machen. Ich konnte durch die vielen Übungen und das in mich hinein spüren, in meiner eigenen Entwicklung ein gutes Stück vorwärts gehen. Es war spannend, mich immer weiter kennen zu lernen und meinem Verhalten auf die Spur zu kommen.
Ich konnte einen alten Glaubenssatz, der mich schon lange behindert hat, auflösen. Es fühlte sich an, als wäre in meinem Inneren etwas aufgegangen und abgefallen. Ein total schönes Gefühl, dass viel positive Energie mit sich gebracht hat. Solche positiven Erlebnis wünsche ich dir ebenfalls.

Hervorheben möchte ich noch unsere unglaublich wertschätzende Gruppe. Obwohl doch so viele verschiedene Menschen zusammengekommen sind, war das gemeinsame Lernen und der Austausch untereinander immer sehr wertvoll und bereichernd.

Susanne Ramm, stolze, frisch gebackene Resilienz Trainerin
Die stolze, frisch gebackene Resilienz-Trainerin. 🙂

Webdesign und Flyeralarm

Die Weiterbildung hat mir so viel positive Energie geschenkt, es war unglaublich.
Hoch motiviert habe ich an meiner Webseite gearbeitet. Habe Texte geschrieben, Fotos gesucht, mich mit dem Design beschäftigt und Freunde zum Probelesen eingespannt. Etliche Stunden sind dabei ins Land gegangen. Und auch einiges an Hirnschmalz. Nun weiß ich ganz genau, warum es Ausbildungen in Webdesign, als Texter usw. gibt. Aber hey, ich habe richtig viel gelernt und war mächtig stolz auf mein Ergebnis.

Das Aussehen der ersten Homepage von Susanne bewusst leben.
So sah sie aus, meine erste Homepage. Die weißen Striche musst du dir weg denken. Die sind durch das zusammen setzten der Screenshots entstanden.

Weiter ging es mit der Gestaltung von Visitenkarten und Flyern für mein neues Standbein. Dank dem Tipp meiner lieben Kollegin Caro von relaxkidz, hab ich mich mit Canva auseinander gesetzt. Sie ist übrigens spezialisiert auf Resilienz für Kinder. Ich lege dir wärmstens ans Herz bei ihr vorbei zu schauen. Sie hat ein sehr wertvolles Kartenspiel, zum Aufbau von Resilienz bei Kindern, entwickelt.
Die Gestaltung meiner Flyer hat mir sehr viel Spaß gemacht. Ich bin begeistert, welch schöne Designs möglich sind. Leider kann ich da auch einiges an Zeit vertrödeln.
Was sich allerdings als schwierig herausstellte, war diese Flyer unter die Leute zu bringen. Es gibt nicht so viele Stellen, wo ich die Flyer aushängen oder auslegen konnte. Mein Flyer für den ersten Workshop hing eine Zeit lang im Edeka bei der Pfandrückgabe. Und jedes mal, wenn ich ihn gesehen habe, war es eine Mischung aus Freude und Aufregung. 😃
Für Tipps und Hinweise zum Auslegen von Flyern bin ich sehr Dankbar.

Die ersten Flyer von Susanne bewusst leben.
Der erste Flyer von Susanne bewusst leben. Die Qualität vom Druck ist super geworden.

Erster Workshop!

Die Abschlussarbeit zur Resilienz-Trainerin bestand darin, einen Trainerleitfaden auszuarbeiten. Ich wusste ziemlich schnell, dass ich etwas entwickeln wollte, um Frauen zu stärken. Aus meiner eigenen Erfahrung heraus, den Weg aus der Depression zu gehen, ist es mir ein Herzensanliegen. Ich möchte das Bewusstsein für die eigenen Bedürfnisse und die Wichtigkeit der Selbstfürsorge stärken. Es fand sich auch direkt eine Kollegin, die mit mir zusammen diesen Workshop ausarbeiten wollte. Wir haben unglaublich viel Zeit, in die Erstellung des Trainerleitfadens gesteckt. Angefangen mit Überlegungen zur Zielgruppe, über die Ergebnisse die erreicht werden sollen, hin zur Findung der Methoden und Tools und der Zeit, die dafür jeweils eingeplant wird. Ich hatte den Aufwand wirklich unterschätzt. Und bis dahin mussten noch nicht einmal handfeste Inhalt drin stehen.

Ich war sehr begeistert von unserem Workshop. Wir hatten ihn für zwei halbe Tage konzipiert. Ich war fest entschlossen, mit diesem Workshop zu starten. Er hatte den Titel „Frauenpower – Ich nehme mein Leben in die Hand“. Super, oder? Er entsprach genau meinem inneren Empfinden: „Yeah! Ich packe es nun an!“
Ich hatte die Idee, den Workshop auf einen Tag zu reduzieren. Gesagt – getan! Ich machte mich an die Arbeit.

Und musste feststellen, dass noch ein Haufen Arbeit vor mir liegt.
Ich habe umgeplant und neu strukturiert, so dass ich schon mal Werbung machen konnte. Ich war sehr begeistert von dem Konzept. Und habe gedacht: So! Es kann los gehen! Die Frauen haben bestimmt total Lust sich mit meinen genialen Methoden weiter zu entwickeln. Nun, es kam leider anders als ich mir das vorgestellt hatte.

Der Flyer für den Testworkshop von Frauenpower.
Der Flyer für den Testworkshop von Frauenpower.

Instagram und andere Zeitfresser

Während ich das Workshopkonzept weiter mit Inhalt füllte, kümmerte ich mich gleichzeitig, um die Werbung. Ich war schon mit meinem Nähaccount @susis_selbstgemachtes auf Instagram aktiv und habe mir kurzerhand einen weiteren Account erstellt. Du findest mich zum Thema Resilienz – wie du innere Stärke entwickelst, Entspannung findest und dich selbst gut versorgst unter @Susanne_bewusst.leben auf Instagram.

Es war im Sommerurlaub auf Teneriffa, auf der Sonnenliege am Pool. Da habe ich mich relaxed, um die ersten Postings auf Instagram gekümmert. Ich habe den tollen Account von Juliane Benad gefunden, durch den ich die Basics gelernt habe.
Mit Canva habe ich hübsche und informative Bilder erstellt. Aber wie gesagt, im Urlaub entspannt auf der Liege, mit genügend Zeit, war das alles kein Problem. Da konnte ich mich in Ruhe in Canva einarbeiten und mich beim Design verkünsteln.

Das sah zu Hause, im Arbeitsleben ganz anders aus. Es war nicht mehr entspannt, Postings zu erstellen. Die Vorbereitung hielt mich von meiner eigentlichen Arbeit, der Vorbereitung für den ersten Workshop ab. Es war zu viel Zeit, die bei dem Erstellen von den Bildern und der anschließenden Beschreibung drauf ging. Mein Stresslevel stieg dramatisch, mit dem Zeitdruck rechtzeitig mit den Workshopvorbereitungen fertig zu werden.

Notbremse ziehen und Strategie ändern

Ich habe gemerkt, dass ich etwas ändern muss. Nun war ich froh, dass noch keine Anmeldung für den Workshop eingegangen waren. Kurzerhand habe ich den Termin auf Januar verlegt und ich konnte regelrecht spüren, wie die Last von mir abgefallen ist. Zeitgleich habe ich noch die Posting Intervalle auf Instagram reduziert.
Jetzt konnte ich wieder durchatmen und eine neue Strategie überlegen.

Mir kam die Idee, den Tagesworkshop auf drei Einheiten aufzuteilen, um ihn unter der Woche anbieten zu können. Und schon mal ins Tun zu kommen und Feedback einzuholen.
Gesagt getan! Ich ging daran, die Struktur ein weiteres Mal anzupassen. Diese Variante hatte auch Vorteile. Haben doch die Teilnehmerinnen zwischen den Kursen die Möglichkeit, das Gelernte zu erproben.
Diesmal wollte ich den Workshop, als Testlauf meinen Kolleginnen anbieten. Ich freute mich darauf, endlich mal los legen zu können.
Allerdings habe ich nicht damit gerechnet, dass kein Interesse meiner Kolleginnen da war. Total schade.

Begrüßungsplakat für den dreiteiligen Workshop Frauenpower.
Mit Unterstützung vom Flipchart-Coach, habe ich das Begrüßungsplakat für den dreiteiligen Workshop, gestaltet.

Ich habe dann ein paar meiner Kolleginnen gefragt, was sie hindert den Workshop auszuprobieren. Die häufigste Antwort, die ich in Bezug auf den Tageskurs erhalten habe, war: Sie wollen ihr Wochenende nicht dafür hergeben und haben Sorge, dass es zu anstrengend ist.
Daran hatte ich nicht gedacht. Für mich ist einerseits die persönliche Entwicklung so wichtig und spannend, dass ich mir auch an einem Wochenende dafür Zeit nehme und es andererseits für mich dazu gehört Energie da rein zu stecken.
Allerdings kann ich gut nachvollziehen, dass sie sich nicht anstrengen wollen, wenn der Rest ihres Alltags schon so viel Energie erfordert.

Frust und Traurigkeit oder wie Yoga alles wieder in Fluss bringt

Der Frust darüber, dass keine Anmeldungen gekommen sind und selbst meine Kolleginnen kein Interesse gezeigt haben, war sehr groß. Ich zweifelte nicht nur an dem Workshopkonzept, sondern auch an mir.
Es steckte ziemlich viel Hoffnung in diesem Projekt. Ich dachte, dass das nun endlich der Weg sei, für meine berufliche Veränderung. Wahrscheinlich waren es diese großen Gedanken der Hoffnung, die den Frust und die Trauer noch weiter erhöht hatten.

Ich habe lange die Traurigkeit nicht wahrgenommen und zugelassen. Lieber habe ich weiter daran gearbeitet den Workshop zu überarbeiten und Werbung zu machen. Weiter machen war mein Motto. Bis irgendwann nichts mehr ging und die Verspannungen und die Erschöpfung immer größer wurden.
Dann habe ich mir endlich eine geistige Auszeit genommen und ein paar Tage alle Aktivitäten runter gefahren. Bewusst die Stille gesucht.
Ich weiß noch wie mir bei einer Yoga- Einheit immer wieder die Tränen gekommen sind. Es war total verrückt. Egal welche Vorbeuge ich gemacht habe, sie wurde von Tränen begleitet. Dann habe ich gedacht, ok, da will etwas raus. Hab mich in die Stellung des Kindes begeben und geweint und geschluchzt. Es tat so unglaublich gut, die ganze Anspannung und Frustration loszulassen.
Das ging ungefähr eine Woche so. Ich habe täglich Yoga gemacht und dabei geweint. Von Tag zu Tag konnte ich spüren, wie die Anspannung und das Weinen weniger wurde. Danach fühlte ich mich leichter.
So konnte ich besser entscheiden, was zu tun ist:

Ich habe mich dazu entschlossen, auch den schon verschobenen Termin von „Frauenpower – Ich nehme mein Leben in die Hand“ abzusagen. Das hat noch mehr Leichtigkeit gebracht. Ich spürte richtig, wie sich wieder neuer Raum auftat und ich wieder durchatmen konnte.

Brainstorming neuer Workshops und Vorgehensweisen

Die Informationen meiner Fragerunde bei den Kolleginnen haben mich dazu inspiriert, neue Konzepte zu entwickeln.
Mir schweben Kurse vor, die eine Kombination aus Entspannung und persönlicher Entwicklung bieten. Ist doch auch die Entspannung eines meiner Kernkompetenzen, als Entspannungspädagogin und Meditationstrainerin.

Bestärkt, in diese Richtung weiter zu gehen, wurde ich in dem Workshop der lieben Teresa Kotter. Sie hatte das passenden Angebot für mich: „Wenn sich der Nebel verzieht – Wie ich Klarheit und eine Vision finde, in Bezug auf mein Wirken“. Ich habe unter anderem mitgenommen, dass ich meine Teilnehmerinnen Einladen möchte, mehr ins fühlen und nachspüren zu kommen. Außerdem sollen sie die Möglichkeit haben mehr im Austausch zu sein.
Und ganz wichtig für mich: Es darf wachsen! Ich darf mir und meiner Selbständigkeit Zeit gebe.

Gleichzeitig beschäftigte ich mich noch mit dem Werbung Dilemma. Die häufige Präsens auf Instagram, die Beiträge zu schreiben und am besten noch täglich in den Storys präsent zu sein, löste in mir Stress aus. Im Moment passt es nicht zu mir. Aber was tun?
Ein Tipp, für leise Unternehmerinnen, den ich immer häufiger gelesen habe, war das Bloggen. Meine Expertise auf der Webseite zu zeigen und sie dauerhaft präsent zu haben, sagte mir sehr zu.
Dann sah ich den Aufruf von Judith Peters @sympatexter für den Jahresrückblog2023. Das war meine Chance zu lernen, wie das Bloggen funktioniert. Und hier ist er, mein Jahresrückblick. 🙂

Im Frühjahr hatte ich Stimmungsschwankungen vom feinsten. Ich glaube die Pubertät ist nichts dagegen.

Sie schlichen sich langsam an. Erst dachte ich, es hat damit zu tun, dass ich in der zweiten Zyklushälfte bin. Hatte es auch, aber anders als gedacht. Ich wartete darauf, dass meine Periode endlich einsetzen würde, damit dieses Drama ein Ende hat. Ich war keine Freude für meine nähere Umgebung. Es steckte so viel Ungeduld, genervt sein und Aggressivität in mir. Ich konnte mich irgendwann selbst nicht mehr leiden. Das einsetzten der Periode hatte leider nicht den gewünschten Erfolg.

Dieses auf und ab der Emotionen war ganz schön anstrengend. Ich bekam auch Angst, dass die Depression zurück kehrt. Die Symptome wurden ähnlich. Der Stresslevel war ganz weit oben, ich war erschöpft, hatte kaum Energie und bekam mehr Schlafprobleme.

Nach dem dritten Monat ist mir dann der Zusammenhang mit meinem Zyklus so richtig bewusst geworden. Also habe ich zum Telefon gegriffen und einen Termin bei meiner Frauenärztin ausgemacht. Letztes Jahr hatte sie mir schon das Buch „Woman on Fire – Alles über die fabelhaften Wechseljahre“ von Dr. med. Sheila de Liz empfohlen. Damals ging es los, dass mein Zyklus länger und unregelmäßiger wurde. Nun hatte ich, dank des Buches einen Verdächtigen.

Verdächtiger Nummer eins: Progesteron

Das Progesteron ist unser „Chill mal deine Base“ Hormon. Und wenn das fehlt, na dann ist chillen nicht mehr so einfach.
Symptome die auf einen Mangel hindeuten sind:

  • vermehrter Stress
  • schlechte Laune
  • Stimmungsschwankungen
  • Zyklusstörungen
  • PMS
  • Durchschlafstörungen

Ich war bei fünf von sechs Punkten dabei.
Im Buch werden sehr gut verständlich und locker leicht, die Zusammenhänge der verschiedenen Hormone und die Veränderungen im weiblichen Körper erklärt. Auch geht sie auf Hormonersatz ein und warum es heute Präparate gibt, die wir guten Gewissens nehmen können. Die nicht das Risiko für Krebserkrankungen erhöhen.

Meine Frauenärztin nahm mich mit meinen Beschwerden sehr ernst und ich habe mich wirklich gut aufgehoben gefühlt. Sie hat mich gut aufgeklärt und mir schlussendlich Progesteron-Kapseln verschrieben. Davon nehme ich eine zur Nacht ein. Schon bald konnte ich bemerken, wie ich wieder ausgeglichener wurde und durchschlafen konnte.
Ich fühle mich wieder so viel besser.

Was ich aus den vergangen Monaten noch mitgenommen habe, ist mir wirklich Zeit für mich zu nehmen. Zeit für Erholung und Stille. Denn nur so kann ich gut vorwärts gehen.

Alljährlich treffe ich mich mit drei Freundinnen zu einem Wanderwochenende. So auch in diesem Jahr, Ende Oktober. Es ist ein ganz besonderes Wochenende, aus dem ich immer wieder gestärkt nach Hause gehe. Die „Mädels“ zu treffen und mit ihnen in einem tiefen Austausch zu sein, gibt mir viel Kraft. Wir kennen uns nun schon ungefähr 20 Jahre. Ich bin sehr dankbar, weil sie in meinem Leben sind. Wir lachen zusammen, sind mitfühlend, verständnisvoll und tauschen Erfahrungen aus.

Wandern mit den Mädels im Schwarzwald.
Wandern mit den „Mädels“: Katrin, Julia, Susanne und Hanna im Schwarzwald.

Ein Teil trägt auch die Natur dazu bei, dass dies immer so ein Kraft spendendes Wochenende ist. Das grün der Bäume, die frische Luft und die Stille in der Natur. Wälder sind auf jeden Fall ein Kraftort für mich.


Wir setzten uns für uns ein – mit einigen meiner Erzieherinnen-Kolleginnen am Streiktag in Freiburg.
Im Urlaub auf Teneriffa war meine Resilienz durch den Waldbrand auf der Insel gefordert.
Der Anblick der Orcas im Loro Parque hat mich tief berührt. Diesen gewaltigen, wunderschönen Tieren so nah zu sein. Zu erleben wie kraftvoll sie sind und welch wunderschöne Töne sie von sich geben.
Leider ist meine Wellensittich Dame Lissi gestorben. Im Moment sind die drei eine Männerrunde.

  • Ich möchte einen kleinen Kurs für Frauen anbieten. Mit dem Thema Zeit für sich selbst, entspannen und Selbstfürsorge.
  • Ich möchte den Kurs „Entspannt zur Resilienz“ entwickeln.
  • Ich werde an meiner neuen Homepage arbeiten und regelmäßig bloggen.
  • Ich werde mir ein Netzwerk vor Ort aufbauen, wo ich meine Kurse anbieten kann.
  • Ich werde weiterhin gut für mich sorgen. Einmal die Woche zum Fitness gehen und Yoga zu Hause machen.
  • Ich werde weiterhin mutig für mich einstehen und meine Standpunkte vertreten.
  • Mein Motto für 2024: „Geduld – es darf wachsen.“

Veröffentlicht am
Kategorisiert in Rückblick

9 Kommentare

    1. Liebe Magdalena, schön zu hören, dass du bei Instagram aufgehört hast und so Klientinnen gewonnen hast. Das motiviert mich für meinen Weg. Dank, dass du dein Erfahrung mit mir geteilt hast. Alles Liebe, Susanne

  1. Liebe Susanne, ein bewegender Jahresrückblick und so echt und klar. Besonders beeindruckt hat mich, wie du dir die Zeit zum Runterkommen und Durchatmen genommen hast. Dass du gut für dich gesorgt hast und auch den zweiten Frauen-Workshop-Termin abgesagt hast. Mir hilft Stille und Zeit alleine im Wald. Dann spüre ich, was ich wirklich will oder was durch mich in die Welt will, und folge dem Ruf. Die Dinge finden sich dann, wenn ich innerlich loslasse. Auch beim Thema Wechseljahre habe ich genickt. Ein Drama, das ich auch durchlebt habe mit schlaflosen Nächten. Mir hat Akupunktur sehr geholfen. In deinem Geschriebenen wirkt Fingerspitzengefühl und eine starke innere Kraft. Ich bin sicher, dass du vielen Frauen Wertvolles zu geben hast. Alles Gute dafür. Herzlich, Susanne

    1. Liebe Susanne, vielen Dank für deine motivierenden Worte. Mir tun Spaziergängen in der Ruhe des Waldes auch sehr gut. Da können Gedanken verarbeitet und neue Ideen an die Oberfläche kommen. Eine schöne Erinnerung mir wieder öfter diese Zeit zu schenken. Dass dir die Akupunktur gut geholfen hat, finde ich sehr spannend. Ich wünsche dir erholsame Nächte. Herzliche Grüße, Susanne

  2. Liebe Susanne,
    wahrscheinlich ist das Warten und Aushalten bis dein Workshop auch Anmeldungen bekommt sicherlich ein Resilienz Test für dich selbst.
    Bleibe zuversichtlich.
    Schöne Feiertage und alles Gute
    Dagmar

    1. Liebe Dagmar, da hast du sicherlich Recht, dass das Warten auf Anmeldungen meine Resilienz herausfordert. Ich blicke wieder zuversichtlich nach vorne. Danke für deine lieben Worte. Schöne Feiertage auch für dich, Susanne

  3. Liebe Susanne

    Du bist nicht die Einzige, bei der das Thema fehlende Buchungen in diesem Jahr ein Thema war. Auch ich habe super Formate konzipiert und am Ende oft ohne Buchung dagestanden.
    Und obwohl mein 4 wöchiger Online-Kurs (Beta-Runde, deshalb kostenlos) super lief, buchte niemand das 1:1 Anschlussprogramm. Wenn ich nicht einen gut bezahlten Hauptjob hätte, der mein Herzensbusiness finanziert, hätte ich wahrscheinlich schon hingeschmissen.
    Aber ich weiss, dass das, was ich anbiete, gebraucht wird. Die Menschen möchten so gerne wieder zurück in ihre Balance kommen und auch resilienter werden. Sie hätten nur gerne, dass das alles jemand anders bezahlt ;-). Und das gilt es noch aufzulösen.
    Somit: Bleib auch Du dran!

    1. Liebe Yvonne,
      herzlichen Dank für deine motivierenden Worte. Ja, ich denke auch, dass unsere Angebote gebraucht werden. Die Kommunikation dieser scheint ausschlaggebend zu sein, damit wir die passenden Teilnehmer anziehen, die den Wert für sich erkennen.
      Ich denke auch, dass Ausdauer gefragt ist. Dran bleiben ist ein gutes Motto. Dir wünsche ich ebenfalls, dass du dran bleibst an deinem Herzensprojekt. Für eine achtsames miteinander.
      Herzliche Grüße, Susanne

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert